Die Last der Geschichte (1): Esther Iranzi (21)
Dreissig Jahre nach dem Völkermord in Ruanda unternahm der Fotograf Julien Daniel eine Reise durchs Land und befragte nach 1994 Geborene, wie die Erinnerungen an den Genozid weitergegeben werden.
Die Last der Geschichte (1) – Esther Iranzi (21): «Der Genozid war mit Identitäten verbunden, mit der Geschichte von Hutus und Tutsi. Heute ist Ruanda ein Ganzes. Meine Identität ist, dass ich Ruanderin bin.» Foto: Julien Daniel, MYOP 
Die Last der Geschichte (2) – Leonille Niyigena (26): «In der Schule habe ich das Gleiche über den Genozid gelernt, was meine Eltern mir schon erzählt hatten. Am meisten berührt mich, dass Täter und Opfer von damals heute miteinander reden.» Foto: Julien Daniel, MYOP 
Die Last der Geschichte (3) – Sandrine Uwizeye (23): «In meiner Familie sprach man nie über den Genozid. Ich habe erst in der Schule davon gehört. Der einzige Wunsch, den ich für mein Land in der Zukunft habe, ist Friede, Friede, Friede.» Foto: Julien Daniel, MYOP 
Die Last der Geschichte (4) – Kevin Ngezahayo (24): «Ruanda hat einen sehr weiten Weg hinter sich, und es hat auch noch einen weiten Weg vor sich. Es ist ein Land, das sich noch im Bau befindet.» Foto: Julien Daniel, MYOP 
Die Last der Geschichte (5) – Sarah Uwera (20): «Damals war Ruanda von Dämonen besessen. Heute ist es ein friedliches Land. Wenn du abends ins Bett gehst, weisst du, dass dir nichts passieren wird in der Nacht. Heute schauen wir in die Zukunft.» Foto: Julien Daniel, MYOP 
Die Last der Geschichte (6) – Patrice Muttilwa (24): «Was mir mein Vater von damals erzählt hat, kann ich eigentlich gar nicht verstehen: Seine Mutter und seine Grossmutter wurden vor seinen Augen getötet – von ihren eigenen Nachbarn.» Foto: Julien Daniel, MYOP